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Klinik Nordseedeich in Friedrichskoog
Diese Bewertung wurde erstellt von:
Cora aus Karlsruhe/Deutschland am 06.12.2008
Klinikname:
Klinik Nordseedeich
Kurort:
Friedrichkoog
Bundesland:
D
Region:
Nordsee
Kurdauer:
3 Wochen
Monat/Jahr:
November 2008
Kurart:
Mutter/Vater-Kind-Kur
Fachgebiete: Mutter-/Vater-Kind Maßnahmen
Die Kurklinik
Anzahl Zimmer: 108 auf 3 Etagen, Zimmer guter Zustand, kaputte Gegenstände werden schnell wieder in Stand gesetzt. Bibliothek: vorhanden, aber sehr klein, keine Gelegenheit zu sitzen, umständliches Pfandsystem bei Spieleverleih. Waschmaschinen: 4 Stück für ca. 280 Leute, lange Warteliste und keine Kontrolle, ob die Leute sich auch wirklich daran halten. Bei Trocknern das Gleiche. Gestaltung des Außenbereiches ist kläglich, gewinnt nur durch die Nähe des Deiches. Unterbringung für Besucher möglich. Cafeteria nennt sich lediglich ein Gemeinschaftsraum, der für begrenzte Zeiten auch als Cafeteria genutzt wird. Ein Aufenthaltsraum für Kinder im ERdgeschoss: Mobiliar besteht aus drei Sofas, Kinderstühlen mit Tisch und als zentraler Einrichtungsgegenstand der Fernseher, der im Dauermodus Walt Disney-Filme abspielt. Besonders umständlich für Eltern, die ihre Kinder nicht vor die Glotze abschieben möchten, aber zu jeder Mahlzeit daran vorbeigehen müssen, da der Speisesaal sich daneben befindet. Ein sog. Kinderspielzimmer befindet sich noch im 1. Stock mit einer offenen (!) Trennwand zu einem Raum mit Tischtennisplatte. Mobilar des Spielzimmers: Kinderstühle, Kindertisch, drei normale Tische und 7 Stühle, 1 Plastikkiste mit Duplosteinen. Bei nur 4 Kindergartenkindern in normaler Spiellautstärke kann man sich nicht mehr verständigen. Der Lärm ist nicht nur in den Kinderzimmern, sondern in der gesamten Klinik kaum auszuhalten. Im Speisesaal ist es großenteils nicht möglich sich mit dem Tischgegenüber zu verständigen (ich denke das sind Dezibel so um die 80, vergleichbar wie beim Staubsaugen).
Zimmer
Zimmer sind gut in Schuss und werden gut gepflegt. Die Gemeinschaftszimmer sind nicht schallisoliert und teilweise sehr rampuniert, bzw. sind so gut wie keine Einrichtungsgegenstände mehr vorhanden, außer Sitzgelegenheiten.
Die fehlende Schalldämmung im gesamten Komplex trägt zu einem erstaunlichen hohen Lärmpegel bei. Ich wußte gar nicht, dass so wenige Kinder in entsprechenden schlechten Räumen solch hohe Dezibel erzeugen können (Spielzimmer 1. Etage).
Lage/Umgebung
Lage nahe am Deich ist sehr positiv. Es scheint ein großer Unterschied zwischen Saison und außerhalb der Saison zu bestehen. Meine Erfahrung außerhalb der Saison: Einkaufsmöglichkeiten außerhalb der Saison gleich Null. Lebensmittel: 4km Entfernung; ohne Auto eine Katastrophe, da die Busanbindung sehr schlecht ist. Ausflugsziele werden angeboten (Einkaufstour nach Itzehoe, Stadttour nach Büsum), kosten allerdings auch ihren Preis. Einzigste Attraktion ist die Seehundaufzuchtstation als besonderes Highlight. Freizeitanlagen: gibt es auch, aber mit Bus fast unmöglich gut zu nutzen. Ohne Auto ist ein Aufenthalt nicht zu empfehlen. Fahrradverleih gibt es, ist aber im Herbst/Winter nur ohne Sturm nutzbar, da er dann gar nicht offen hat. Sprich: so gut wie gar nicht.
Therapie
Die aufwendige Prozedur der Fragebögen im Vorfeld kann man sich eigentlich schenken: die werden offensichtlich gar nicht gelesen. Es gibt drei feste Untersuchungstermine: Voruntersuchung, Zwischenuntersuchung, Abschlussuntersuchung. Wurden äußerst ungenau und schnell durchgeführt. Das Therapieangebot wurde nicht besprochen, sondern aufgedrückt, da man im Vorfeld überhaupt keine Information über die detaillierten Angebote begam. Während des Aufenthaltes krank zu werden, ist nicht empfehlenswert, die Versorgung ist schlecht, für jede Unterstützung muss in der Medizinischen Abteilung ein Termin vereinbart werden, die Utensilien von Wärmflasche bis Inhalator werden streng kontrolliert vergeben, Medikamente äußerst spärlich vergeben und man wird erst einmal mit Globolis abgespeist egal welche Vorerfahrungen man einbringt. Mediziner sind anscheinend dort doch eben immer die schlaueren, was man oft zu spüren und zu verstehen bekommt. Ist das noch zeitgemäß? Anwendungen werden sehr restriktiv behandelt, d.h. es müssen gute Arztbriefe mitgebracht werden, sonst kommt man nicht in den Genuss von Einzelanwendungen. Krankengymnastik läuft über Einzelanwendungen, die angeblich nur schwerst Kranke erhalten, so wurde das mir erklärt. Eine manuelle Therpie bei Ileo-Sakralverschiebung z.B. wurde abgelehnt und ich wurde auf zu Hause verwiesen. Da fragt man sich, warum man dann überhaupt dort ist. Abgesehen von den Angeboten, die abgestimmt sind nach den Launen des Arztes und nicht nach dem Befinden und Wünschen des Patienten sind die Angebote vielseitig und entsprechen der Broschüre und dem Internetangebot.
Was absolut nicht dem Internetangebot entspricht ist die Kinderbetreuung. Im Herbst/Winter sind die Kinder 1 Stunde an der frischen Luft, zumeist am Spielplatz direkt an der Einrichtung. Unattraktive Aktivitäten wie: "Spaziergang durch die Feriensiedlung" sind für mich und auch für die Kindergartenkinder nicht nachvollziehbar. Welchen Effekt es haben soll die Kinder mit Kleinkindern durch das Gebiet zu scheuchen ist nicht klar. Die frische Luft gibts auch bei attraktiveren Angeboten z.B. an Meer. Das Watt wurde mit der KITA gar nicht betreten, eine Chance mehr über das Watt zu erfahren wird nicht durch die KITA, sondern im Freizeitprogramm durch Wanderungen abgedeckt. Der Betreuungsschlüssel Erzieher-Kinder ist viel zu niedrig und geht - wie immer - auf Kosten vor allem der Kleinsten. Ein riesen Geräuschpegel durch die Heulerei der Kleinsten ist auch für die Größeren belastend, vor allem wenn es zum Konzept gehört, die Kinder OHNE Eingewöhnung in die KITA abzuschieben. Dies ist absolut so von der Einrichtung gewünscht und gewollt. Eine Katastrophe auch für Krippengewohnte Kinder, wie unsere.
Verpflegung
Verpflegung war durchschnitt bis gut. Die Diätküche war hervorragend und sie haben ein gutes Qualitätsystem, das auch den Patienten sehr zu Gute kommt. Sehr gut geeignet für Allergiker, für die besondere warme Speisen extra zubereitet werden. Hier wird auf jeden Fall sehr auf Bögen und die Angaben von Allergien eingegangen. Wäre schön, wenn das auch die anderen Bereiche so machen würden. Da können die sich noch viel abschauen!
Freizeitmöglichkeiten
Freizeitangebote sehr dürftig und sehr abhängig von dem Alter der Kinder. Schwimmbad ist zwar vorhanden, ist aber nur nutzbar mit anderen gemeinsam, da es kein Schimmmmeister gibt. Gerade am Anfang, wenn man noch nicht so viele kennt ist dies sehr unkomfortabel. Alle Freizeitangebote kann man natürlich nur dann nutzen, wenn die Anwendungszeiten abgeschlossen sind. Es besteht auch die Möglichkeit des Babyfons, wobei sich die Frage stellt, wie das in der Umsetzung dann wirklich gehen soll, wenn man das Zimmer im 3. Stock und die Sauna im Erdgeschoss und dann in der Sauna dann die Nachricht, dass die Kinder schreien...das machte nur ein sehr ausgewähltes Publikum, das dies wahrscheinlich auch zu Hause so durchzieht. Für mich kam das nicht in Frage. Aber es ist nur eine Sache der Organisation: wenn man Mütter hat, die Aufpassen wollen, ist das auch eine Lösung. Internetzugang gleich null, Veranstaltungen waren bei einigen sehr beliebt bei den Kreativangeboten, die recht gut organisiert waren. Fittnescenter gab es nicht, einige Geräte, aber nur auf Absprache in der Anwendungszeit.
Personal und sonstige Leistungen der Kurklinik
Ärztliche Betreuung war eine absolute Katastrophe: die Patienten werden einem Arzt zugeteilt, auch die Kinder, obwohl es auch eine Kinderärztin gibt. Die behandelt widerum nur Kinder, die als Patienten in der Klinik sind und nicht als Begleitpersonen, auch dann nicht, wenn die Kinder krank sind. Das Therapieprogramm wird nicht besprochen, sondern verordnet, so dass sehr interessante Konstellationen zustande kamen: Diätberatertin bekommt zweimal Diätberatung (Thema Fragebogen), obwohl darauf hingewiesen wurde, dass dies nicht nötig wäre (Argument: schaden tuts nicht). Therapien bei chronischen Erkrankungen wurden vorordnet, obwohl Patientin darauf hinwies, dass diese Therpie schon seit 10 Jahren nicht anschlägt und der Facharzt auf andere Möglichkeiten zurückgreift. Dies wird ignoriert, weil: Schaden tuts ja nicht...(Für Interessierte: Chron. Sinisitis in akuten Stadium erst mal mit Sinupret behandeln, egal, erst mal rein damit...Kosten die nicht sein müssten). Medizinisches Personal war weitgehend nett, auch in der Physiotherapie o.k. aber auch nicht unbedingt zuvorkommend. Zimmerreinigung war gut. Umgang mit Problemen/Beschwerden eine Katastrophe, man wurde auf einen Briefkasten aufmerksam gemacht, in dem man dann alles schriftlich festhalten kann. Kinderbetreuung war schrecklich. Vor allem wenn die Leitung nicht in der Lage ist normale Kommunikationsformen zu pflegen, sprich: ein Gespräch auf dem Absatz abdrehend mit den Worten "Interessiert mich nicht" abzubrechen. Welche Kommunikation wird dann in der KITA gepflegt?
Tipps, Erfahrungen und Empfehlungen
Bitte nicht diese Klinik auswählen, ist nicht zu empfehlen. Wenn doch: eigene Medikamente mitnehmen, mit jeglichem Zubehör (Wärmflasche, Warminhalator etc.) weil es sonst mit viel Aufwand in einer Situation erfordert, wo man schnelles Handeln benötigt. Unbedingt mit dem Auto anreisen außerhalb der Saison, da absolute tote Hose ist, außer man steht auf mind. 3-wöchige Klausur. Gut informieren über Schulkinder: es gibt nur eine Hausaufgabenbetreuung, die alten Stoff wiederholt. Sehr zu empfehlen sind teilweise doppelte Garnituren für den Matsch: wir hatten nur eine Wasserdichte Jacke für die Kinder mit, die sie auch im Schlick anziehen konnten. Das war sehr schlecht, da der Schlick schnell anfängt zu stinken und dann die Jacken regelmäßig gewaschen werden müssen. Da aber widerum die Waschmaschinenanzahl sehr begrenzt ist besser mehr mitnehmen. Handwaschen ist in den Duschen auch nicht so appetitlich und auch nicht vorgesehen. Am besten sollten die Kinder über 3 oder noch älter sein, dann ist es mit der Betreuung und deren Konzept besser zu ertragen. Wenn ein Kurerfolg mit viel Glück zu tuen hat, sollte man generell darüber nachdenken, ob es das richtige zur Erholung ist. Glück ist so wechselhaft...
Zusammenfassung
Die Kur wurde ärztlich
verordnet
Die Kur war lt. Verfasser erfolgreich Bisherige Anzahl an Kuren des Verfassers Der Verfasser benotete die Kurklinik mit
ja nein 1 mal 6 ungenügend
Fazit des Bewerters
Der Bewerter würde die Kurklinik weiterempfehlen: nein
 
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