Diese Bewertung wurde erstellt
von: |
Iris aus Schwerin/Deutschland am 17.09.2008
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Klinikname: |
Sonnenalm |
Kurort: |
Steibis (Oberstaufen) |
Bundesland: |
Bayern |
Region: |
Allgäu |
Kurdauer: |
3 Wochen |
Monat/Jahr: |
Juli 2008 |
Kurart: |
Mutter/Vater-Kind-Kur |
Fachgebiete: |
Mutter-/Vater-Kind Maßnahmen |
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Die Kurklinik |
Die "Sonnenalm" verfügt über 71 Zimmer, die in zwei unterirdisch miteinander verbundenen Gebäuden (Haus "Hochgrat" und Haus "Imberg") auf je drei Etagen untergebracht sind. Im "Hochgrat" hatte jede Etage eine Teeküche mit Wasserkocher, Kaffeemaschine, Kühlschrank, Geschirr und Besteck. Eine Cafeteria gibt es nicht; der Mutter-Kind-Bereich (neben dem Speisesaal) kann für Zusammenkünfte u. ä. genutzt werden. Vorhanden ist eine Bibliothek, Waschmaschine mit Trockner. Der Außenbereich ist vorne relativ klein und es fehlt ein Fußball- bzw. Volleyballfeld für die größeren Kinder. Es gibt auch keinen Baskettballkorb und nur eine Tischtennisplatte, deren Standfläche durch die viele Feuchtigkeit schon sehr uneben und ausgewaschen ist. Im hinteren Bereich ist der recht ansprechende Spielplatz für kleinere bzw. Kinder mittleren Alters. Besucher wurden während unserer Zeit z. T. dort auch in den Zimmern mit untergebracht. |
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Zimmer |
Die Zimmer sind alle sehr verschieden. Wir hatten für zwei Personen ein ziemlich schmales, aber ausreichend großes Zimmer, Du mit WC, einen Schrank und einen großen Balkon, der für zwei Familien gedacht war; wir konnten durch eine normale Tür auf diesen gelangen, das Nachbarzimmer dagegen hatte vor dem Balkon ein Fenster und musste also bei Bedarf zum Betreten des Balkons über dieses Fenster steigen (sehr ungewöhnliches Bauplanungskonzept). Es gab einen Wäscheständer mit Klammern, TV, schnurloses Telefon, einen kleinen Tisch mit drei Stühlen. Wir hatten für ein Kind ein Doppelstockbett mit abgetrenntem Vorhang, so dass das untere Bett auch noch als Stauraum genutzt werden konnte und es so immer ordentlich aussah, sowie ein normales Bett und ausreichend feste Matratzen. |
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Lage/Umgebung |
Steibis ist ein idyllisches Bergdorf. Es liegt am Fuße des 1.832 m hohen Berges "Hochgrat" und verfügt über eine interessante, 100 Jahre alte Käserei, einen Schlecker, einen Bäcker, eine Pizzeria bzw. kleinere Lokalitäten. Es gibt eine sehr schöne Nordic-Walking-Strecke, einen recht ansprechenden Spielplatz für die Kleineren, Golfplätze, Wanderwege und die schönen grünen Almwiesen mit vielen Kühen, von deren Glöckchen man morgens geweckt wurde. Der nächste größere Ort ist Oberstaufen, der in ca. 10 Minuten per Bus zu erreichen ist (Haltestelle in unmittelbarer Kliniknähe). Parkmöglichkeiten vor der Klinik waren vorhanden. Zu empfehlen sind als Ausflugsziel die beeindruckenden Buchenegger Wasserfälle (Deutschlands ältestes Naturbad), die man nach ca. 45 Minuten und etwas Sportlichkeit zu Fuß erreichen kann (nicht buggygeeignet) und die ein echtes Naturschauspiel darstellen. Wir haben eine von der Klinik angebotene Fahrt zu den Schlössern Neuschwanstein/Hohenschwangau sowie zur Insel Mainau unternommen. Wer mit PKW da ist, kann z. B. auch zum Blumenberg der Allgäuer Alpen, dem "Fellhorn" oder auch dem "Nebelhorn", Schloss Linderhof, Legoland usw. fahren. Es gibt genügend Ausflugsmöglichkeiten, falls man neben den Anwendungen noch Bedarf hat. |
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Therapie |
Nach der Erstuntersuchung wurde der Therapieplan gemeinsam mit dem Arzt abgesprochen; das waren bei mir Autogenes Training, Massagen und Krankengym (dies sind zusammen immer nur sechs Anwendungen), Wassergym, Nordic-Walking (bekamen alle!), Erziehungsworkshop und bei meinem Kind Nordic-Walking, Entspannungskurs, Krankengym und Rückenschule. Wir waren damit ausgelastet und haben zusätzlich im freien Programm auch einige Sportangebote genutzt. |
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Verpflegung |
Mittags gab es neben Salat- und Nachspeisebufett Voll-, Reduktions- sowie Kinderkost und bei Bedarf veget. Essen. Dies wurde eine Woche im Voraus angegeben. Zum Frühstück gab es Brötchen, mehrere Brotsorten, Zwieback, Knäcke usw., Wurst- und Käsesorten (alles mit roten, gelben und grünen, gut sichtbaren Punkten - betr. Angabe des Fettgehalts - ausgezeichnet), Obst, Quark- oder Joghurtspeisen. Abends war das Angebot ähnlich, manchmal gab es einen Warmanteil an deftigen bzw. süßen Speisen, immer eine Suppe und einen Nachtisch. Saft gab es nur morgens; Wasser bekam man zu den Speisezeiten immer wieder in einer neuen Flasche, die man zu Beginn der Kur für 2 Euro erwerben konnte, verschiedene Teesorten waren zu jeder Mahlzeit vorrätig. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten; mit der Zeit fand ich das Wurst- und Käseangebot etwas eintönig (aber die Käserei ist ja in der Nähe!), viell. ist man auch schon zu verwöhnt. |
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Freizeitmöglichkeiten |
Gleich zu Beginn gab es einen organisierten Kennenlernabend, was sich positiv auf das Miteinander auswirkte. Angeschrieben waren diverse Mal-, Bastel-, Kreativangebote, die wir aber nicht genutzt haben und deshalb diesbezüglich keine Aussage tätigen können. Ein Internetplatz war im Foyer vorhanden, aber auch des Öfteren defekt. Der Schwimmbereich ist sehr klein, 1.35 m tief und durfte immer nur ab zwei Personen und nicht von Kindern alleine benutzt werden. Einmal fand abends Entspannungsschwimmen bei Kerzenschein und entsprechender Musik statt. Kinder und auch Erwachsene konnten die Gymnastikhalle auch außerhalb offizieller Zeiten für Aktivitäten nutzen. Der Alpsee ist 16 km entfernt, aber eine sehr gepflegte, empfehlenswerte Bademöglichkeit. |
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Personal und sonstige Leistungen der
Kurklinik |
Der Empfangsbereich ist relativ klein und mittags zweieinhalb Stunden geschlossen, was uns alle sehr verwundert hat. Die Kinderbetreuung, besonders für die größeren Kinder ab 11 Jahre, ist z. T. nicht altersgerecht, d. h. es fehlen - wie bereits oben vermerkt - diverse Möglichkeiten, sich entsprechend sportlich zu beteiligen, so dass es öfter nur Beschäftigungen in den Räumen gab (z. B. Tischspiele u. ä.). Da die Klinik lt. ihren eigenen Angaben für Kinder bis 14 Jahre geeignet ist, müsste hier wesentlich mehr geboten werden, um diese Klientel zufrieden zu stellen. Das Personal ist in Bezug auf verschiedenartige Vorschläge nicht besonders flexibel und reagiert z. T. unangemessen, was ich nicht persönlich erlebt habe, mir aber bei anderen negativ aufgefallen ist. Zu den von der Klinik an die Patienten ausgegebenen Einschätzungsbögen wurde bei einigen kritischen Bemerkungen seitens des Personals geäußert, dass es so etwas vorher noch nie gegeben hätte (evtl. bayerischer Starrsinn?!) Die Bettwäsche wurde im Vergleich zu anderen Kureinrichtungen auch nicht bei Bedarf vom Personal gewechselt, sondern das hatten die Patienten selbst zu erledigen. Die Reinigungsdame war sehr nett und wirkte immer motiviert, was wir auch von den Mitarbeitern der medizinischen Abteilung sagen konnten. |
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Tipps, Erfahrungen und Empfehlungen |
Wir hatten, wie gesagt, mit dem Zimmer und dem tollen Balkonblick auf den Berg "Hochgrat" großes Glück; ich habe andere Zimmer ohne Balkon und für zwei Kinder gesehen und da hätte meine Bewertung sicher ganz anders ausgesehen. Praktisch sind zweckmäßige, sportliche Kleidung, entsprechende Schuhe für die Berge (auch im Sommer wichtig). Im Winter ist das Gebiet sicher auch besonders reizvoll, wer Schnee und Rodeln liebt. Uns hat es auch im Sommer gut gefallen, obwohl der nächste See einige Kilometer entfernt ist, aber zur Not kann man auch den Fluss am Fuße des "Hochgrats" nutzen bzw. den kleineren Bach in Richtung Schindelberg. Wer sich dessen bewusst ist und auch hin und wieder Regen einplant, der nie sehr lange anhält, hat sicher sowohl im Sommer als auch im Winter eine gute Erholung im Oberallgäu garantiert. |
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Zusammenfassung |
Die Kur wurde ärztlich
verordnet |
Die Kur war lt. Verfasser
erfolgreich |
Bisherige Anzahl an Kuren des
Verfassers |
Der Verfasser benotete die Kurklinik mit |
ja |
ja |
2 mal |
2 gut |
Fazit des Bewerters |
Der Bewerter würde die Kurklinik weiterempfehlen: |
ja |
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So stimmten unsere Leser für
diesen Beitrag: |
"sehr hilfreich" |
"hilfreich" |
"weniger hilfreich" |
"nicht hilfreich" |
24 |
48 |
1 |
0 |
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